Saif Al-Khayyat Solo

Mit seiner einzigartigen Spieltechnik auf eine der ältesten Saiteninstrumente der Welt, die aus der Antike Zeit stammt, führt er seine Zuhörer in eine Atmosphäre voller Inspiration und Emotionen.

Seine Musik bezeichnet man als Balsam für die Seele. Sie umfasst alte Musiktradition aus dem Irak sowie neue Kompositionen in altem Stil und Improvisationen (Taqsim) auf verschiedenen alten arabischen Skalen.

Der Oud ist eine Kurzhalslaute ohne Bunde, die mit einem Plektrum angeschlagen wird. Eine der fruhesten Abbildungen befindet sich auf einem 5000 Jahre alten Rollsiegel aus Mesopotamien. Der große Musikwissenschaftler Al Farabi erklart an diesem Instrument in seiner Schrift „Kitab al-Musiqa al-kabira“ (das große Buch der Musik) im 10. Jh u.Z. Maqamat, Stimmung und Schwingungsverhaltnisse. Mit der Eroberung Nordafrikas und Spaniens durch die Araber und durch die Bewegungen der Kreuzzuge gelangte der Oud nach Europa und kann als „Großmutter“ der Gitarre gesehen werden. Auch das Wort wandelte sich: aus „Al Oud“ (arab. „das Holz“) wurde Alaude – Laud – Liut – die Laute.

Bis in das 20. Jahrhundert wurde arabische Musik ausschließlich mundlich tradiert. Die europaische Musik verfugt uber eine detaillierte Notenschrift, die sich uber 1000 Jahre entwickelte und heute noch immer weiterentwickelt. Europaische und arabische Musik verband bis ins 11. Jahrhundert der melodische Schwerpunkt. In Europa entwickelte sich dann die Musik gewissermaßen „vertikal“ uber erste Mehrstimmigkeit zum Generalbass bis hin zu komplexer Harmonik in der Spatromantik und weiter zu Atonalitat. Die orientalische Musik bleibt in der „Horizontalen“ und verfolgt kunstvoll verzierte Melodielinien, die meistens unisono vorgetragen werden. Dabei gehen die Melodiebogen und rhythmischen Zyklen weit uber unsere Dimensionen hinaus.

Maqam ist ein der vorderasiatischen Musik zugrunde liegender Musikstil und der Uberbegriff fur die dabei verwendeten Tonskalen, die aus unterschiedlichen Tri-,Tetra- oder Pentachorden zusammengesetzt sind. Melodische Bewegungen und rhythmische Strukturen werden dabei nach bestimmten Regeln ausgefuhrt. Die Aufgabe des Maqaminterpreten ist es, den Affekt eines Maqams besonders gut mit der Stimme oder auf dem Instrument zu treffen und das Publikum mit Einfuhlsamkeit und Virtuositat in diese Stimmung zu versetzen. Wird Maqammusik instrumental dargeboten, ist das Nachahmen der menschlichen Stimme das hochste Ziel. In der irakischen Maqammusik gibt es uber 80 Maqamat, von denen heute aber nur noch 56 im Gebrauch sind.

Taqsim ist eine rhythmisch freier Improvisation, die meistens als Einleitung solistisch auf einem Instrument (zum Beispiel Ney, Oud, Qanun, Kaman / Geige und Buzuq) aufgefuhrt wird. Hierbei fuhrt der Solistdie Zuhorer in die Stimmung des jeweiligen Maqams ein. Gelingt ein Taqsim besonder gut, bezeichnen die Araber dies als Tarab und außern oft ihr Beruhrtsein mit dem Ausruf „Allah!“.

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